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Frühzeitige Anfragen sind sinnvoll, da ich eine Vormerkliste habe, die nach und nach bedient wird!

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letztes Update: 30.04.2020

Das Meerschweinchen, unser kleiner Freund aus den Anden

Herkunft

Unsere heutigen Hausgenossen haben bereits eine weite Reise hinter sich. Sie kommen ursprünglich aus Südamerika. Bereits in den Jahren 9000 bis 6000 vor Christi sind die Indios auf den Geschmack der Meerschweinchen gekommen. Anders als in Europa wurden die Tiere dort als Delikatesse gesehen. Die wilden Vorfahren unserer heutigen Hausmeerschweinchen wurden gejagt und anschließend verspeist. Mit der Zeit wurden aber aus den Jägern Bauern und sie beganen die Wildmeerschweinchen zu zähmen und zu züchten. Es werden zwar auch heute noch einige Wildmeerschweinchen gejagt, aber das sind eher Ausnahmen geworden.

Im 16. Jahrhundert brachten die Spanier die niedlichen Tierchen übers Meer mit nach Europa. Daher haben sie wohl auch ihren Namen. Aufgrund ihres possierlichen Aussehens und ihrer lieben Art, wurden sie schnell zu den Lieblingen der Europäer. In Europa wurden sie nie zum Verzehr gezüchtet, sondern die Bedeutung als Haustier stand immer im Vordergrund.

Das Wildmeerschweinchen

Das Wildmeerschweinchen ist viel schlanker, zarter und viel beweglicher als unser Heimtier. Das Haarkleid ist im Gegensatz zu dem des Hausmeerschweinchens einheitlich dunkelbraun gefärbt. Die verschiedenen Rassen und Farben hat der Mensch mit der Zeit aus den einfarbigen Tieren herausgezüchtet.

Das Meerschweinchen – Ein friedfertiges Nagetier

Meerschweinchen sind Nagetiere wie Ratten oder Mäuse. Sie haben sehr scharfe Schneidezähne, die ständig nachwachsen. Aus diesem Grund müssen sie auch durch festes Futter und Heu ihre Zähne ständig abnutzen, weil ansonsten Zahnprobleme auftreten können. Mit ihren scharfen Zähnen setzen sich die wilden Vorfahren unserer Hausmeerschweinchen bei Gefahr zur Wehr. Die Indios haben diese Eigenschaft unseren heutigen Tieren schon sehr früh weggezüchtet, sodass es nur ganz selten vorkommt, dass eines unserer Meerschweinchen mal richtig zubeisst. Eigentlich sind sie sehr friedliche Tiere.

Das Nest flüchtende Rudeltier

Meerschweinchen leben in großen Rudeln und sind auf ihre Artgenossen angewiesen. Aus diesem Grund sollten sie auch niemals einzeln gehalten werden Sie sind im Gegensatz zum Kaninchen keine Nesthocker sondern Nestflüchter. Sie kommen mit Fell und geöffneten Ohren und Augen auf die Welt. Bereits wenige Minuten nach der Geburt können sie ihrer Mutter hinterher laufen und das normale Futter fressen. Die Milchzähne werden noch im Mutterleib gegen die bleibenden Zähne ausgetauscht.

Die Geschlechtsreife und ihre Folgen

 

Die Weibchen werden mit etwa 4 Wochen geschlechtsreif und die Böckchen mit ca. 6-8 Wochen. Manche Böcke sind aber auch schon mit 3-4 Wochen geschlechtsreif und aus diesem Grund sollten die Jungböcke spätestens mit 4 Wochen von der Mutter und den Schwestern getrennt werden.

 

Die Geschlechterbestimmung

 

Das Geschlecht beim Meerschweinchen lässt sich bereits unmittelbar nach der Geburt sehr gut erkennen. Bei den Weibchen ist ein eindeutiges Y zu erkennen und bei den Böckchen ist es ein eindeutiges i. Wenn man den Böckchen vor der Geschlechtsöffnung vorsichtig auf den Bauch drückt, tritt der Penis hervor. Meerschweinchen haben immer zwei  Zitzen, egal ob Bock oder Weibchen. Das ist daher kein Geschlechtsmerkmal.

Das ist ein ausgewachsenes Weibchen

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Das ist ein junges Weibchen 1 Woche alt

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Das ist ein ausgewachsener Bock

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Das ist ein junges Böckchen 1 Woche alt

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Kastration

 

Wenn Bock und Weibchen zusammen gehalten werden sollen, muss man den Bock kastrieren lassen, damit es keinen ungewollten Nachwuchs gibt. Dabei besteht zum einen die Möglichkeit ein Jungböckchen vor der Geschlechtsreife im Alter von 4-6 Wochen und einem Gewicht von 300g frükastrieren zu lassen, oder aber einen bereits Geschlechtsreifen Bock zu kastrieren. Der Vorteil einer Frühkastration besteht allerdings darin, dass der Eingriff viel kleiner und viel weniger Risiken mit sich bringt, als bei einem großen Bock. Die kleinen Böckchen stecken die OP meist innerhalb weniger Stunden wieder weg. Die Wunde ist nur Stecknadelkopf groß und verheilt in der Regel innerhalb weniger Tage. Bei den großen Böcken habe ich es leider schon mehrmals gehabt, dass sich die Wunden verhärtet haben oder die Jungs einige Tage sehr schlecht bis gar nicht gefressen haben. Außerdem habe ich manchmal den Eindruck, dass sie seelisch mehr unter der Kastration leiden, als die Kleinen.

Der Nachteil einer Frühkastration liegt leider darin, dass sich kaum ein Tierarzt findet, der diese vornimmt. Warum verstehe ich auch nicht, aber ich vermute mal, dass es daran liegt, dass es sehr aufwendig ist. Denn bei den Jungböcken ist alles noch so klein und es muss ziemlich genau und mit Lupe gearbeitet werden. Das ist vielleicht einigen Tierärzten zu aufwendig.

 

Gewicht

 

Die durchschnittliche Körperlänge unserer Meerschweinchen liegt zwischen 20 cm und 35 cm. Das Gewicht eines ausgewachsenen weiblichen Meerschweinchens liegt zwischen 700g und 1200g. Bei Böcken ist das Gewicht in der Regel etwas höher. Ein ausgewachsenes Böckchen sollte somit zwischen 800g und 1600g wiegen. Diese Angaben sind allerdings nur Richtwerte. Es gibt auch das ein oder andere Tier, was an sich vom Körperbau her kräftiger oder zarter ist und somit nicht ganz in diesen Rahmen passt. Ein Cuy zum Beispiel sollte auf jeden Fall wesentlich kräftiger sein. Meerschweinchen sollten einen festen, länglichen bis leicht birnenförmigen Körperbau haben.

 

Wenn sich das Meeri knochig anfühlt, wenn man es umfasst und  man deutlich Knochen fühlt und die Wirbelsäule hervor sticht, dann sollte das Meeri auf jeden Fall zunehmen und mehr Kräuter, Grünfutter wie Möhren, Fenchel, rote Beete und andere Knollengemüse und im Sommer frisches Gras mit viel Klee und Löwenzahn bekommen. Ruhig kann das Meeri jetzt auch etwas mehr Pelletfutter (auf keinen Fall Fertigmischungen,  in denen sind meist zu viele Körner drinnen) bekommen. Man kann auch ein paar Haferflocken untermischen. Diese werden sehr gern gefressen und sind sehr gesund. Sollte das Tier trotzdem über einen längeren Zeitraum abnehmen, oder nicht zu nehmen, dann sollte dringend eine Kotprobe beim Tierarzt auf Würmer und Darmparasiten untersucht werden. Denn auch Meerschweinchen können das bekommen und müssen dann entsprechend behandelt werden.


Fühlt sich das Tier hingegen schwammig an oder hat es sogar ein Doppelkinn, wenn sich die Hinterfüßchen stark zur Seite weg biegen und man kaum noch unten durch schauen kann wenn es läuft, dann sollte es dringend auf Diät gesetzt werden. In diesem Fall sollten sie mit ihrem Tierarzt sprechen und gemeinsam überlegen, wie sie ihr Meeri am Besten auf Diät setzen, denn eine Diät kann, wenn sie falsch gemacht wird sogar tödlich sein. Eine Diät wie wir Menschen sie gerne machen, nämlich FDH, würde unser Meeri wahrscheinlich nicht überleben. Denn Meerschweinchen haben einen Stopfmagen und dieser muss immer gefüllt werden, da sie ansonsten Blähungen und Durchfall bekommen können.

 

Wenn sie sich unsicher sind, ob ihr Schweinchen zu dick oder zu dünn ist, sollten sie mit ihrem Tierarzt sprechen und das abklären lassen.

 

Die Sinne unserer Meerschweinchen

 

Räumlich können unsere Meeris nicht sehr gut sehen. Das liegt an ihren weit auseinander, seitlich am Kopf liegenden Augen. Sie nehmen ihre Umgebung auf Grund dieser Augen sehr gut wahr, denn sie haben einen sehr weiten Sichtwinkel, wodurch sie ihre Feinde immer noch früh genug sehen können. Sie können Farben allerdings nicht ganz klar unterscheiden, wie sie sie wahrnehmen. Meerschweinchen können Blau/Blauviolett und Blaugrün sehen, aber kein rot.

 

Hören können Meerschweinchen dagegen sehr gut! Sie können sogar Töne hören, die der Mensch überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. Sie hören in Frequenzen von 16 bis 30.000 Herz.

Auch der Geruchssinn unserer Meerschweinchen ist extrem gut ausgeprägt. Sie können sehr viele verschiedene Gerüche wahrnehmen und registrieren ihre Umwelt dementsprechend gut.

Meerschweinchen haben sogenannte Tasthaare. Mit diesen Tasthaaren, auch Vibrissen genannt, nehmen sie ihre Umwelt selbst noch im Dunkeln wahr.

 

Da Meerschweinchen ja zu den Nagetieren gehören, wachsen ihre vorderen vier Nagezähne, zwei oben und zwei unten, ein Leben lang. Außerdem haben sie auch noch jeweils acht Backenzähne. Insgesamt kommen Meerschweinchen so auf 20 Zähne.

 

Wie Meerschweinchen ihr Revier markieren

 

Meerschweinchen haben eine Drüse, die ca. 1 cm über dem After liegt. Diese Drüse nennt sich Kaudaldrüse und produziert Duftstoffe mit denen sie ihr Revier markieren. Beim Bock ist diese Drüse etwas stärker ausgeprägt, als bei den Weibchen. Zu erkennen ist sie als ovale etwas kahle pigmentierte Stelle über dem After. Gerade bei Böcken ist sie oft mit verklebten Haaren bedeckt und sollte hin und wieder sauber gemacht werden.

 

Unter der Afteröffnung haben Meerschweinchen zusätzlich noch eine flache Tasche aus sehr dünner Haut. Bei Böcken befindet sich in dieser Tasche noch weitere Drüsen, die sogenannten Perinealdrüsen. Sie sondern eine Flüssigkeit ab, die ebenfalls Duftstoffe enthält. Zu erkennen sind sie an der großen Öffnung zwischen dem Anus und den Hoden. Leider sammeln sich dort häufig Schmutzpartikel. Aus diesem Grund sollte auch diese Tasche regelmäßig gereinigt werden. Es ist keine angenehme Sache, da es meist sehr unangenehm riecht. Am Besten ist sie mit einem Feuchttuch und Babyöl zu reinigen.

 

Die Verdauung unserer Meerschweinchen

 

Der Darm unserer Meerschweinchen hat nur eine sehr geringe Muskulatur. Ein solcher Darm wird auch Stopfdarm genannt. Das heißt, dass der Speisebrei nicht durch Muskelbewegungen weitergeleitet wird, sondern überwiegend nur durch das Nachkommen neuer Nahrung. Aus diesem Grund dürfen Meerschweinchen auch niemals ausgenüchtert werden (siehe Gewicht). Außerdem macht das Ausnüchtern sowieso keinen Sinn, da Meerschweinchen wegen der geringen Magenmuskulatur nicht erbrechen können.

Der Dickdarm ist auf die Zelluloseaufspaltung spezialisiert. Der Blinddarm liegt hufeisenförmig an der Bauchwand und wird in drei Abschnitte unterteilt. Die im Blindarm befindlichen Bakterien sind für die Aufspaltung und Bildung von Vitaminen lebensnotwendig. Dort wird auch der vitaminhaltige Blindarmkot gebildet. Der Blindarmkot wird von den Meerschweinchen wieder aufgenommen. Das sollten sie auch niemals unterbinden, da die Tiere auf die lebenswichtigen Vitamine angewiesen sind!

Bis die Nahrung den gesamten Darm passiert hat, kann es 5 Tage dauern.

 

 

Ein Meerschweinchen soll einziehen

 

Vor dem Kauf

 

Als erstes sollten Sie sich überlegen, ob Meerschweinchen wirklich zu Ihnen passen und vor allem, ob sie allen Anforderungen, die Meerschweinchen haben, gerecht werden können!

 

Wichtige Infos über Meerschweinchen

 

Meerschweinchen werden zwischen 6 und 8 Jahre alt. Manche werden sogar noch älter. In dieser Zeit müssen sie eine gute Versorgung gewährleisten können. Außerdem fühlen sich Meerschweinchen nur in artgerechter Gesellschaft wohl, d.h. es müssen mindestens zwei Tiere angeschafft werden. Sollte ein Partner sterben, muss für das verbliebene Tier ein neuer Partner angeschafft werden. Als Partner eignet sich kein Kaninchen! Meerschweinchen können zwar problemlos mit Kaninchen zusammen gehalten werden, aber niemals allein. Das gleiche gilt aber auch für Kaninchen!

Der Käfig für zwei Meerschweinchen sollte mindestens 1,20m * 0,60m groß sein, je größer natürlich, desto besser. Haben Sie auch den Platz einen solchen Käfig unterzubringen?

Kaninchen werden meistens stubenrein. Beim Meerschweinchen ist das aber eher selten. Trotzdem müssen sie regelmäßig ihren Auslauf bekommen. Beim Auslauf kann es auch schon mal passieren, dass das ein oder andere Möbelstück angeknabbert wird. Ganz wichtig ist es vor allem, dass Kabel gesichert werden, damit sie nicht angeknabbert werden können, da es sonst gefährlich für Mensch und Tier werden kann!

Das Gehege muss mindestens einmal in der Woche gereinigt werden, da es ansonsten auch schon einmal unangenehm riechen kann und die Meerschweinchen bekommen in feuchter Einstreu schnell Parasiten und Pilz. Pilz ist auch auf den Menschen übertragbar und  das ist dann nicht mehr lustig (mehr unter Krankheiten).

 

Meerschweinchen müssen auf Grund ihres Stopfmagens immer etwas Fressbares zur Verfügung haben. Frischfutter müssen sie mindestens zweimal am Tag bekommen. Heu muss immer zur Verfügung stehen. Das Wasser muss jeden Tag gewechselt werden. Trockenfutter sollten sie allerdings maximal einmal pro Tag bekommen, wenn überhaupt. Die Grundversorgung nimmt mindestens eine Stunde täglich in Anspruch. Dazu kommt noch die Zeit des Auslaufes, der niemals unbeobachtet sein darf. Haben sie die Zeit, um sich darum zu kümmern?

 

Ein Meerschweinchen kostet in der Anschaffung, vom vernünftigen Züchter, zwischen 15 und 50€, je nachdem, ob es kastriert ist, oder nicht. Dazu kommen noch die Anschaffungskosten für das  Heim und sämtlichen Zubehör, den das Meerschweinchen für ein schönes Leben benötigt. Außerdem fallen das ganze Meerschweinchenleben lang laufende Kosten an, die je nach Fütterung und Jahreszeit stark schwanken können. Neben den Kosten für das Trockenfutter, Heu und Einstreu fallen auch noch die Kosten für das Frischfutter an, welches Meerschweinchen in relativ großen Mengen benötigen.

Im Sommer gibt der Garten ja allerlei Leckereien her, aber in den Wintermonaten können die Kosten für Frischfutter ziemlich in die Höhe gehen, aber auch dann brauchen die Meerschweinchen regelmäßig ihr Frischfutter. Es kann also manchmal auch ganz schön teurer werden!

Außerdem können Meerschweinchen auch mal krank werden. Dann müssen sie mit den Tieren zu Tierarzt und das kann den Anschaffungspreis der Tiere schnell  deutlich übersteigen.

Für tierärztliche Notfälle sollte ein Geldpolster von ca. 200 Euro bereit gehalten werden.

Ohne dass Sie sich jetzt angegriffen fühlen, aber sind sie bereit bzw. in der Lage  alle anfallenden Kosten für die Tiere auszugeben?

 

Meerschweinchen sind keine leisen Tiere. Sie begrüßen einen schon mal Lautstark. Manchmal kann das auch ganz schön nervig sein, nämlich, wenn sie die Tür öffen und sie schreien, wenn sie den Kühlschrank öffnen und sie schreien, oder wenn sie nur eine Tüte rascheln und sie schreien. Manchmal kostet das auch ganz schön Nerven.

Was man unbedingt vorher abklären sollte!

 

  • Gibt es irgendjemanden in der Familie, der gegen Tierhaare, Heu oder Staub allergisch ist? Wenn ja, dann sollten Sie sich keine Meerschweinchen anschaffen, wenn sie es nicht wissen, dann sollten sie es vorher abklären lassen. Ansonsten müssen sie die Meerschweinchen doch wieder abschaffen und diesen Stress sollte man den Tieren und sich selbst ersparen!
  • Gibt es jemanden, der sich während der Urlaubszeit um die Süßen kümmert? Eventuell fragen sie bei dem Züchter der Tiere nach. Die meisten bieten auch Urlaubsbetreuung gegen einen kleinen Geldbetrag (2 - 5€/Tier und Tag) an. Aber auch in Tierheime gibt es manchmal eine solche Betreuung. Erkundigen sie sich am Besten schon vor der Anschaffung, damit sie mehrere Auswahlmöglichkeiten haben.
  • Sind alle Mitglieder in der Familie mit der Anschaffung der Meerschweinchen einverstanden? Sollten sich ihre Kinder Meerschweinchen wünschen, müssen sie, als Eltern, sich im Klaren sein, dass Kinder auch schon mal die Lust an den Tieren verlieren können und dann ist es ihre Aufgabe die Tiere zu versorgen. Leider ist das vielen Erwachsenen nicht bewusst und so werden kleine Lebewesen oft als Spielzeug und Kuscheltier gekauft. Eine Aussage „Wir müssen die Tiere abgeben, da sich unsere Kinder nicht mehr darum kümmern!“ kann ich nicht nachvollziehen, denn Kinder können meist noch keine volle Verantwortung dafür tragen und dessen müssen sie sich vorher bewusst sein!  Sollten sie das anders sehen, kann ich nur von der Anschaffung der Meerschweinchen abraten, denn die letztendliche Verantwortung haben die Eltern alleine zu tragen!!!!

Welches Geschlecht sollen die Meerschweinchen haben?

 

Wenn alle Dinge besprochen und geklärt sind, steht der Anschaffung von Meerschweinchen nichts mehr im Wege. Jetzt steht nur noch die Frage im Raum, welches Geschlecht sollen die Meerschweinchen haben?

Im Prinzip ist es nach meinen Erfahrungen egal, ob man sich männliche oder weibliche Meerschweinchen anschafft. Bei der Haltung von Böcken sollte man jedoch nicht mehr als zwei Tiere gemeinsam halten, da es sonst zu späteren Streitereien kommen kann. Genauere Informationen zu diesem Thema finden sie unter Bockhaltung!

 

Am Besten man überlegt sich als erstes, wie viele Meerschweinchen es sein sollen.

 

Von einem Pärchen, wo der Bock nicht kastriert ist, kann ich nur abraten, da es dann zu ungewolltem Nachwuchs kommen würde und da gehört eine Menge Verantwortung zu. Die Babys müssen gut untergebracht werden, sie kosten viel Geld bei der Aufzucht und vor allem können bei der Geburt Komplikationen auftreten, bei denen gegebenenfalls sogar ein Kaiserschnitt anfallen kann, oder das Weibchen stirbt. Außerdem müssen die Weibchen früh genug vom Bock getrennt werden, da sie ansonsten sofort wieder nachgedeckt würden und das kann für das Weibchen auch tödlich sein, denn sie brauchen nach einem Wurf eine Pause von mindestens 4-6 Monaten. Mehr dazu unter Nachwuchs/Zucht

 

Wenn man gerne eine Dreier oder sogar größere Gruppe haben möchte, dann würde ich zu mehreren Weibchen und einem Kastraten raten.

 

Wenn sie sich aber sicher  sind, dass es auf keinem Fall mehr als zwei Tiere sein sollen, dann kann ich zwei Böckchen, oder einen Bock und einen Frühkastraten, empfehlen. Sie sind meist aufgeweckter, neugieriger, mutiger und zahmer als Weibchen. Bei ihnen wird es sicher nie langweilig.  (Mehr dazu unter Bockhaltung)

 

Wenn sie sich aber noch nicht sicher sind, ob sie nicht vielleicht irgendwann doch noch mal ein weiteres Meerschweinchen zu den zwei anderen haben möchten, dann würde ich eher zu zwei Weibchen, oder einem Weibchen und einem Kastraten raten. Da haben sie dann nämlich auch später noch mal die Möglichkeit die Gruppe zu erweitern, ohne dass es zu Streitereien kommt.

 

Als nächstes steht die Überlegung an, wie alt die Meerschweinchen sein sollen.

 

Klar ist es schön zu sehen, wie kleine Meerschweinchen groß werden, aber wenn sie kleine Kinder (3-9 Jahre) haben, wäre es besser etwas ältere Meerschweinchen aufzunehmen (ca. 3-6 Monate). Die Tiere sind dann schon größer und robuster. Denn Kinder sind oft sehr laut und dass kann kleinen Meerschweinchen große Angst einjagen, was sogar bis hin zum Herzinfarkt führen kann. Außerdem kann es bei Kindern, auch wenn es meist nicht absichtlich passiert, schon mal vorkommen, dass sie die Meerschweinchen etwas grob anfassen und dass könnte bei ganz Kleinen Babys auch fatale Folgen haben.  Kleine Kinder sollten allerdings grundsätzlich nie mit den Meerschweinchen alleine sein. Es sollte beim Beschäftigen mit den Tieren immer ein Elternteil dabei sein, um aufzupassen, egal wie alt die Meerschweinchen sind.

 

Wenn ihre Kinder schon älter als 9 Jahre sind bzw. sie die Tiere für sich selber anschaffen möchten, dann steht auch dem Kauf von Jungtieren nichts im Wege.

 

Allerdings gibt es auch viele ausgewachsene Meerschweinchen, die sich über eine tolle Familie freuen würden. Selbst wenn Meerschweinchen 1,2 oder 3 Jahre alt sind, sind sie noch nicht zu alt!!!! Sie haben noch ein langes Leben vor sich. Immerhin 6-8 Jahre. Oft kennen sie schon Menschenhände und sind bereits zutraulich. Das macht die Eingewöhnungszeit einfacher.

 

Woher ein Meerschweinchen bekommen?

 

WICHTIG: Kaufen Sie niemals ein krankes Meerschweinchen frei. Auch wenn es schwer fällt, aber damit würden sie es nicht besser machen. Ganz im Gegenteil, sie unterstützen eventuell sogar noch die Vermehrung solcher Tiere und damit ist keinem wirklich geholfen.

 

Zoohandlungen

 

Leider sind die meisten Zoohandlungen, die Tiere kaufen nicht die richtige Anlaufstelle ein Meerschweinchen zu kaufen. Die Leute die dort arbeiten haben oftmals keine Ahnung von den Tieren, geschweige denn dass sie die Geschlechter der Tiere richtig bestimmen. Ich will damit nicht sagen, dass es überall so ist, aber in den meisten Zoohandlungen ist das aber leider der Fall!

Außerdem bekommen viele Zoohandlungen ihre Tiere von großen Firmen, die Meerschweinchen „produzieren“. Das heißt diese Firmen haben sich darauf spezialisiert Tiere in Massen zu vermehren, um der Nachfrage der einzelnen Zoohandlungen nachkommen zu können. Denn Zoohandlungen müssen ja möglichst immer Verkaufstiere haben und um dem nachzukommen, bleiben die Weibchen dauerhaft beim Bock und bekommen solange Nachwuchs, bis sie irgendwann tot umfallen. Häufig passiert dort auch Inzucht, weil der Vater ja immer bei den Babys sitzt und dann seine eigenen Töchter und dessen Töchter usw. nachdeckt.

Auch kann es vorkommen, dass man bereits nachgedeckte Weibchen erwirbt, eben aus diesem Grund, die dann, weil sie ja oft noch viel zu klein sind, bei der Geburt sterben.

 

Aus diesem Grund kann ich jedem nur abraten in einer Zoohandlung Tiere zu kaufen. Damit unterstützen sie diese Massenvermehrung nur noch!!

 

Wenn sie dennoch in ihrem Zoohandel ihres Vertrauens ein Meerschweinchen erwerben wollen, dann erkundigen sie sich bitte genau, wo die ihre Tiere her bekommen. Ein seriöser Zoohandel hat keine Probleme damit seine Bezugsquelle zu nennen. Macht er das nicht, würde ich Abstand nehmen!

 

Tierheime/Notstationen

 

In vielen Tierheimen und Notsationen suchen Meerschweinchen ein neues zu Hause. Vielleicht schauen sie einfach dort mal vorbei.

 

Züchter

 

Es gibt viele Leute, die sich Züchter nennen. Doch auch dort gibt es leider schwarze Schaafe.

Nicht jede Hobbyzucht ist auch eine Hobbyzucht. Auch da gibt es Leute, die rein auf Profit züchten. Das läuft dann ähnlich, wie bei den Zoohandlungen. Diese „Züchter“ haben ihre Weibchen dauerhaft gedeckt und „züchten“ nur um Geld zu verdienen.

 

Ein seriöser Züchter hat keine Probleme damit seine Haltung, Zuchttiere etc. zu zeigen. Ein seriöser Züchter gibt seinen Weibchen auch eine Zuchtpause von mindestens 4-6 Monaten. Außerdem kennt der Züchter seine Tiere mit Namen und hat nicht einfach nur Nummern für sie.

Am Besten machen sie mit dem Züchter ihrer Wahl einen vorab Termin, bei dem sie sich genau beraten lassen und vor allem seine Tiere und Haltung angucken. Lassen sie sich die Elterntiere zeigen und achten sie auf saubere und gepflegte Tiere und Ställe. Fragen sie ihn aus und erkundigen sie sich über ihn und seine Erfahrungen mit den Tieren. Fragen sie ihn, wie es ist, wenn sie noch Fragen nach dem Kauf haben, ob er ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen würde.

 

Wenn sie ein ungutes Gefühl bei dem Züchter haben, die Tiere zu dünn, in viel zu kleinen Gehegen/Käfgen hausen, oder sogar verwahrlost aussehen, dann gehen sie wieder. Nehmen sie auf keinem Fall ein Tier dort mit, denn wer weiß, was das Tier noch so hat. Oft gibt es auch Züchter, die eine Prüfung abgelegt haben und darüber ein Zertifikat haben. Sprechen sie das ruhig an und lassen sie es sich gegebenenfalls auch zeigen. Seien sie ganz offen und sprechen auch über ihre Sorgen.

 

Das Meerschweinchen kommt

 

Wenn sie endlich ihre Tiere gefunden haben, dann kann es ja losgehen. Wenn sie ihre Tiere abholen, sollte zu Hause ein bereits fertig eingerichteter Käfig auf die Tiere warten, damit sie nicht zu lange in der Transportbox warten müssen. Denn jeder Umzug bedeutet Stress und Stress kann Meerschweinchen auch krank machen. Um das zu vermeiden sollte alles bereits fertig sein. Lassen sie sich das gewohnte Trockenfutter mitgeben und besprechen sie was sie bei der Frischfutter Fütterung beachten müssen. Manche Tiere kennen das noch nicht von klein an, obwohl ich das eigentlich für besonders wichtig empfinde, da die Tiere so eine viel robustere Verdauung haben, wenn sie alles von Anfang an bekommen.

Stellen sie die Tiere nur sehr langsam auf das neue Futter um. Mischen sie immer etwas von dem neuen Futter unter das alte, dann klappt das auch recht gut mit der Umstellung.

 

Eingewöhnung und Zähmen

 

Am ersten Tag sollten sie die Tiere in Ruhe lassen. Sprechen sie leise mit ihnen, aber lassen sie sich erst einmal in ihrem neuen zu Hause umgucken. Vermeiden sie laute Geräusche. Nach ein paar Tagen können sie die Tiere auch schon mal langsam aus dem Käfig nehmen. Wenn die Tiere aber in Panik verfallen, warten sie damit noch! Beim Hochheben sollten sie darauf achten, dass die Tiere alle vier Füße von Ihnen abgestützt bekommen. Umfassen sie mit der einen Hand die Brust und mit der anderen stützen sie den Po des Meerschweinchens.Am Anfang sollten sie die Tiere erst einmal nur für ein paar Minuten herausnehmen und wenn die Süßen weg wollen, setzen sie sie wieder zurück. Locken sie sie zwischendurch mal mit diversen Leckerchen wie Gurke oder Paprika an die Käfigöffnung. Jagen sie die Tiere niemals!!!

Nach und nach werden sie merken, dass sich die Süßen an sie gewöhnt haben und dann können sie auch das erste Mal frei laufen.

 

 

Vergesellschaftung

 

Wenn sie ein neues Meerschweinchen in eine bereits bestehende oder zu einem einzelnen Tier setzten möchten, müssen sie sie vergesellschaften.

 

Ich habe es bisher immer so gemacht, dass ich das neue Meeri mit den bestehenden Tieren auf neutralen Boden laufen gelassen habe und anschließend gemeinsam in den gesäuberten Käfig gesetzt. Manchmal gab’s etwas Haue, aber das hat sich innerhalb weniger Tage gelegt.

Wenn ich allerdings ein neues Tier in meine große Gruppe integrieren wollte, habe ich das Gehege sauber gemacht und das neue Tier einfach direkt in die Gruppe. Auch da gab es manchmal etwas Stress aber auch das hat sich nach ein paar Tagen gelegt.

 

Das muss aber nicht bei jedem so glimpflich verlaufen.

 

Ansonsten ist es besonders wichtig, dass die Tiere genügend Platz haben, um sich aus dem Weg gehen zu können und das keine Gefahren im Käfig sind. Zum Beispiel Häuser oder auch Heuraufen.

Häufig wird während der Vergesellschaftung viel gezetert und gequietscht, aber das ist normal und es darf niemals eingegriffen werden (es sei denn die Tiere beißen sich richtig blutig),  denn die Tiere müssen ihre Rangordnung klären.  Mitleid der Halter ist meist der größte Fehler der gemacht werden kann! Es ist für die meisten Halter ganz schrecklich mit anzusehen, wenn das unterlegene Tier mit gesträubten Fell quietschend in der Ecke kauert. Da machen dann viele den Fehler, das Ganze zu unterbrechen. Auf diese Weise können die Tiere aber die Rangordnung nicht abschließend klären und es beginnt jedes mal von neuem! Vor allem wenn die Tiere auch noch über Nacht getrennt werden, kann es sogar zu Misserfolgen in der Vergesellschaftung kommen. Das ganze kann dann neue Aggressionen bei den Tieren auslösen und im schlimmsten Fall hat man mit diesem Fehlverhalten die ganze Vergesellschaftung versaut!

Also bitte nicht trennen!!!

Mindestens 4-5 Tage abwarten und beobachten. Dann sollte es besser werden, wenn nicht, macht es meist keinen Sinn weiter zu probieren. Dann können sich die Tiere einfach nicht leiden und man sollte abbrechen.

 

Aus diesem Grund ist es besser vorher mit dem Züchter bzw. Tierheim etc. zu besprechen, dass sie in einem solchen Fall das Tier zurück geben können.

 

QUARANTÄNE

 

Das allerwichtigste ist nur, das neue Tiere, die in eine größere Gruppe integriert werden sollen, für mindestens zwei Wochen in Quarantäne müssen!!!!  Auch wenn das vielleicht nicht so toll ist, aber ich kann es jedem nur raten, auch dann, wenn die Tiere augenscheinlich gesund sind! Es ist einfach so, dass jeder Bestand auch seinen  eigenen Bakterienstamm hat und diese sich untereinander nicht vertragen. Tiere die gegen den einen Bakterienstamm resistent sind, werden bei Kontakt mit dem anderen Bakterienstamm krank und oft stecken sich dann auch die Tiere an die vorher resistent waren. Und dann hat man richtig Ärger, denn wenn die ganze Gruppe krank ist, wird es zum einen richtig teuer und zum anderen kann es für die Tiere auch tödlich sein. Je nachdem um was für eine Krankheit es sich handelt!

 

©Julia Steinberg

Weitere Informationen rund um das Meerschweinchen sind in Arbeit! Sie werden demnächst hier veröffentlicht. Bei dringenden Fragen, könnt ihr mir auch gerne eine Mailschicken!

 

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